Montag, 28. Oktober 2013

Bandscheibenvorfall

Warumm es gut war Ihn zu bekommen, wie man lernt zu kämpfen, und warum ich heute mit ganz vielen anderen Dingen anderst umgehe wie zuvor.




Es gibt Momente im Leben da begreift man nicht, warum es einen erwischt. Heute weiss ich es. Die Erfahrungen die ich in dieser Zeit gemacht habe, haben mich geprägt. Für mich ist es nicht mehr selbstverständlich schmerzfrei durchs Leben zu gehen. Ich geniesse es, und bin dankbar. Ein Bandscheibenvorfall kann durchaus auch eine Warnung des Körpers sein, der Dir sagt, Stop - mir ist das zuviel. Man sollte auf diese Warnung hören.

Es gibt unzählig viele Krankheiten. Wir leben in einer Zeit, in der es um Profit geht. Auch für Krankenhäuser und Ärzte die ums Überleben kämpfen. Manchmal reicht es aus auf sein Bauchgefühl zu hören. Manchmal ist es dringenst notwendig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, obwohl auf den ersten Blick alles relativ harmlos aussieht. Eines ist aber immer gleich. Eine selbstverständlichkeit Gesund zu sein, darf es nciht geben. Auf Alkohol verzichte ich zwischenzeitlich so gut wie ganz. Viel getrunken hab ich aber auch nie wirklich. Der morgendliche Espresso reicht mir aus, und rauchen wird mehr zum Genuss wenn es nicht mehrere Packungen sind. Im Prinzip geht alles was man will. manchmal zwickt es am Anfang ein wenig, aber wenn man sich erst einmal an eine Umstellung gewöhnt hat, so kommt man gut mit den Vorteilen zurecht.

Vieles entsteht, so denke ich zumindest, auch im Kopf. Wer alles nur noch durch Nörgeln sieht, keine Lebensfreude mehr hat, und zu bequem ist, etwas zu ändern, muss sich nciht wundern Krank zu werden. Ich jammern war ich nie gut.Im Verändern dafür umso mehr. Ich kenne Menschen die haben es vielleicht nicht leicht, und machen es sich selbst unglaublich schwer indem sie jeden Tag in Selbstmitleid verfliessen. Bietet man solchen Menschen hilfe an, wird einem klar das es gar nicht ums helfen geht, sondern darum das man dann keinen Grund mehr zum Jammern hat.


Wieder Fit, und mit neuen Ansichten Startklar
Ich habe auch daraus gelernt. Wer Hilfe braucht, bekommt diese von mir. Nur Zeit, Geld, und Nerven zum Fenster raus zu schmeissen.... Das mache ich nicht mehr. Seit meinem Bandscheibenvorfall hat sich die Zahl der Pfeiffen in meinem Leben drastisch reduziert. Durch dass, das man erkennt das alles keine Selbstverständlichkeit ist, betrachtet man Dinge anderst. Früher gab es Situationen mit Menschen bei denen immer der andere Schuld war. Heute weiss ich, das es genau die gleichen sind, die nichts gebacken bekommen. Und, um ehrlich zu sein... Seit dem Bandscheibenvorfall ist es mir egal. Früher habe ich darauf reagiert. Reagiert auf die ganze Show die täglich auf dem Monitor flimmert. Heute klick ich einfach weiter wenn ich sehe, wie man sich die eigene Tasche voll lügt. Der Vorteil ist auch hier im übrigen sehr einfach. Ich muss mir nicht mehr nachsagen lassen das ich mich überall einmische, hab dadurch wesentlich mehr Zeit für mich und für mein Studio, und das gesparte Geld trag ich lieber ins Tierheim.


Es gibt Krankheiten die sind äusserst kritisch. HIV, Krebs, oder Tumore. Viele davon geben einem die Chance weiter zu leben. Verändert ist man dadurch aber allemal. Nichts ist mehr selbstverständlich, und oft ist die daraus gewonnene Kenntnis die, das man merkt was man hat.


Und genau dies kann einem unglaublich viel Kraft geben. Solange die Sonne scheint ist es nie eine Probe wie stabil manches ist. Wenn es darauf ankommt wird abgerechnet. Krankheiten sind schlimm. Ich wünsche nie jemanden eine Krankheit. Aber wenn es einen erwischt hat man immer die gelegenheit ein wenig auf den Resetknopf zu drücken.


Übrigens... Viele krankheiten sind psychischer Natur. Die beste Therapie wäre vielleicht auch die, einfach mit ein paar ehrlichen Eingeständnissen zu leben. Das erspart nicht nur Stress, man macht sich auch nicht immer lächerlich. Wer denkt man glaubt den ganzen Mist der gepostet wird, der sollte auch wissen, wenn man nicht darauf reagiert bedeutet dies nicht automatisch das man einem etwas glaubt.


Ulm erlebt gerade den schönsten Herbst seit Ewigkeiten. Nutzt diese Zeit und lasst nicht zu das es euch schlecht geht. Lasst es zu die Augen zu schliessen, einzuatmen, und den Beweis zu haben dass das leben wunderschön ist. gesetzt den Fall Ihr werdet nicht geblendet... von der Sonne... ;-)

Donnerstag, 24. Oktober 2013



Zum Chef Zitiert


Wer es schon einmal erlebt hat, weiss wovon ich schreibe. Man hat scheisse gebaut, und muss zum Chef. Wenn man dann noch Bischof ist, sitzt der Chef in Rom, und das ganze nennt sich Audienz.
Millionen und Abermillionen gingen für das Anwesen drauf, und das war nur die Spitze des Eisberges. Ich freute mich das wir einen neuen Papst haben, der für gerechtigkeit sorgt. Einen Papst der gegen die Armut kämpft, sich für die Armen einsetzt. Ein Papst der lieber mit dem Fahrrad als mit dem Luxuswagen fährt. Einen Papst der glücklich ist, anderen in der Not helfen zu können.

Was war das Ergebnis der Audienz? Bis auf weiteres ist der Bischof freigestellt. Seinen Posten darf er Behalten, seine Bezüge natürlich auch, nur arbeiten "darf" er nicht mehr. ... ...

Man kann über Ratzinger denken was man mag. Ich persönlich schätze Ihn wegen seines Geistes. Ich kannte ratzinger aus seiner Bischofzeit in München. Derselben Meinung waren wir nie. Das war aber auch nie wichtig. Sein Rücktritt als stellvertreter Gottes auf Erden war klug. Sein Rücktritt hat mir aber die Magie des Papstes genommen. Ein Papst der zurücktritt ist für mich wie Gott der sagt: "Mach Du jetzt mal weiter(...)"
Auf einmal war der Papst ein ganz normaler Mensch, der seinen Job an den Nagel gehängt hat. Unabhängig der verloren gegangenen Magie gegenüber des Papstamtes, freute ich mich, das es einen Nachfolger gab, der abweicht von der Normalität. Ein Papst des Volkes. Ein Papst der Armen.

Pause für das Tragen.
Ein Bischof der 40 Millionen für seinen Sitz ausgibt, und dafür dann bei vollen Bezügen nicht mehr arbeiten darf unterstreicht meine Vermutung was alles falsch läuft. Was hätte man mit 40 Millionen alles machen können, wenn die Rettung eines Kindes in Afrika 15 EUR im Monat kostet?
Wieviele Mütter hätten im Winter eine Heizung weil sie die Ölrechnung nicht bezahlen können,u nd wieviele Tierheime könnten sorgenfrei leben wenn sie nur 1% als Unterstützung erhalten hätten?

Was ist los mit Dir Kirche? Wer an heilig Abend im Ulmer Münster war kann sich vielleicht noch daran erinnern. In der Predigt wurde auf die steigenden Zahlen der Kirchaustreter angespielt. Mit Besorgnis blickt die Kirche auf die immer länger werdende Liste. Wenn sich heute eine Familie zwischen Kirchensteuer und Brot entscheiden muss, wählen sie das Brot. Und wenn mir junge Hochzeitspaare entäuscht Ihre Erfahrungen berichten, das Ihre kirchliche Hochzeit, mehr vom Geld als vom Glauben abhängt, dann kann ich nachvollziehen das sie es sich anders vorgestellt haben.

Wie die Zukunft der Kirche weitergehen soll? Wie lange es sich die Steuerzahler es noch gefallen lassen? Das weiss niemand. Was bleibt ist der Trost das es die Menschen nicht vergessen. Sollte der Bischof sein Amt wieder aufnehmen, so wird er es schwer haben. Viel schwerer als jemand der nur 10 Millionen für seine Residenz ausgegeben hat...



Samstag, 19. Oktober 2013

Gekauftes Glück



Als ich vor ein paar Jahren ein Motivationsseminar fotografiert habe, stand der Trainer auf der Bühne und schweigte. Sein 2.000 EUR Anzug schimmerte im Scheinwerferlicht, und das einzige was sichbewegte war die Spiegelung seiner noch teureren Rolex Uhr. Im Publikum war es Muxmäuschenstill Er räusperte sich, und begann mit dem Satz: "Es stimmt nicht wenn es heisst, Geld verdirbt den Charakter". Wieder schweigen im Saal. Wer einen Platz vorne an der Bühne hatte, hört mein Kameraklicken. "Wie wollen Sie ihne Geld Ihren Charakter ausleben"? fuhr er fort. "Wenn Sie mit Ihrem Porsche, und erhobenem MIttelfinger an der Ampel stehen, brauchen Sie das notwendige Kleingeld dafür. Deshalb prägt Geld Ihren Charakter". Schon Damals hab ich mir Gedacht, das man Dumm sein muss, für solche Sätze Eintrittsgeld zu bezahlen. Heute weiss ich, das ich recht hatte. 
         Die Menge klatschte, johlte, und fand den Gedanken toll, mit dem Porsche Cabrio, und erhobenem Mittelfinger an der Ampel zu stehen. Schliesslich war dies ein Beweis dafür das man Geld besitzt, Erfolg hatte, und die Entscheidung sein Leben danach auszurichten durchaus die richtige war.  Ich fragte mich damals, ob dies automatisch bedeutet, das ich unglücklich sein muss. Ich, der kleine Fotograf, der nicht von Millionen träumt. Ich, der kleine Fotograf, der es liebt auf Abenteuerreise zu gehen. Der glücklich ist, wenn er durch den Wald schlendert und fotografiert. Dessen Leistung sich darüber definiert, in der Stadt spazieren zu gehen, und Dinge zu sehen, und zu fotografieren, die ein anderer nicht sieht.

2 Jahre später, bekam ich eine Anfrage zum selben Seminar. Gleicher Trainer, gleiche Halle, gleicher Auftraggeber, anderes Publikum. Anderes Publiukm? Von den damals so motivierten Glücksrittern war kein einziger mehr übrig geblieben. Was sich verändert hat, war der Anzug des Trainers, der wesentlich teurer aussah als vor 2 Jahren, und die Autos der Auftraggeber. Waren es damals ein Audi A8, und eine 3 Klasse, so standen an diesem Tag Autos auf dem Parkplatz die ich noch nie zuvor gesehen hatte.

Auf seine Art glücklich.
Nach dem Shooting kam ich wie in den 2 Jahren davor in die Gelegenheit mich kurz mit dem Auftraggeber zu unterhalten. Ich fragte Ihn wo den die ganzen Menschen geblieben sind die in der letzten Veranstaltung da waren, und sich die Hände wund geklatscht hatten bei dem Gedanken, jemand der keinen Porsche fährt zu erniedrigen. "Ach,die halten das nie länger als 1 Jahr durch", bekam ich als Antwort. Diese Menschen werden motivert für einen Bruchteil der Marktüblichen Provision zu arbeiten, die man ganz bewusst klein hällt. Wer überleben will, muss entsprechend viel Geschäft bringen. Für ein verkauftes Produkt gibt es als Beispiel auf dem Markt 1.000 EUR Provision. Der motivierte Verkäufer bekommt 100 EUR davon. Der Rest fliesst in die Taschen des Unternehmens. Brauch der Verkäufer also 4.000 EUR im Monat zum leben, wovon 1.500 rein nur Benzinkosten sind, muss er 40 Verträge abschliessen, oder 20 mit der doppelten Summe. 36.000 EUR im Monat, und pro Verkäufer bekommt die Firma, der Rest wird ausbezahlt. Es dürfte klar sein das niemand sehr lange dieses Pensum erwirtschaften kann. Schulden,  und der ungebrochene Glaube an Erfolg, der durch Gehirnwäsche entsteht, sind die harmloseren Begleiterscheinungen.

Zurück zum Glück. Es stimmt das Geld den Charakter verderben kann. Gerade in 2 Situationen. Zum einen wenn man den Hals nie voll genug bekommt, und zum anderen wenn man keines hat, ud dringend welches braucht. Ich hatte schon die Möglichkeiten sehr viel Geld zu bekommen, und hab es abgelehnt. Zum einen weil ich mein Leben genau so liebe wie es ist, und zum anderen weil ich mir von diesem lustig bunten bedruckten Papier auch nur Dinge kaufen kann die ich nicht brauche. Sicher mag es nun Meinungen geben, die sagen, nur jemand der keinen Erfolg hat schreibt so etwas. Geld bestimmt wo Du Dich aufhällst, wie Du wohnst. was du isst.  Ich kenne beide Seiten vom Leben. Der Hummer im Ritz, der Champagner in Paris, das trockene Brot in Belgrad, und Kartoffelsuppe in  Deutschland. Die Möglichkeiten mit Geld sind enorm. Mir hat die Kartoffelsuppe die ich mit Menschen gegessen habe, die ehrlich lachen konnten besser geschmeckt. Es war unsere Suppe. Es war keine Suppe die 80 EUR gekostet hat, und bei dessen Servierung man verachtungsvoll auf den Kellner schaut, weil dieser nciht einmal Millionär ist. Es war eine Suppe unter Freunden.

Ews gibt so den ein oder anderen Fotografenkollegen der niemals überleben würde, wären da nicht Mama und Papa, die Ihr sauer verdientes Geld dem Nachwuchs in den Hintern pumpen, damit die Prinzessin einen auf Fotografin machen kann. Der Markt hätte dies schon längst von sich aus bereinigt. Deshalb bin ich glücklich. Alles was ich habe, habe ich mir selbst, ohne Hilfe erarbeitet. Vielleicht bin ich deshalb auch ohne Millionen glücklich. Vielleicht bin ich viel zu stolz dafür, unglücklich zu sein. Ich bin glücklich weil ich keine Notwendigkeit sehe mit gekauftem Krempel zu beeindrucken. Ich kenne wenige Millionäre die es nicht zeigen das sie es sind weil sie es nicht brauchen. Glück ist planbar, und wenn man nicht auf andere hört, unglaublich einfach...


Freitag, 18. Oktober 2013

Die Geschichte von weissen Elefanten




 Es ist schon sehr lange her als in Indien ein Krieg stattgefunden hat. Tausende zogen auf's Schlachtfeld und haben Ihr Leben gelassen. Der Kirieg war mit der Zeit schon fast entschieden. Zu stark war das gegnerische Heer. In solch einem Fall sollte man dem gegner nicht unbedingt noch Geschenke machen. Es sei denn, es sind weisse Elefanten, die in Indien einen heiligen Status haben, und hatten. So geschah es, das der überlegene Gegner eine sehr große Anzahl an weissen Elefanten als geschenk übersendet bekam. Den Tieren durfte aufgrund Ihrer heiligekit nichts geschehen. Ihnen wurde das beste Futter zugewiesen, und die Unterbringung und Verpflegung war besser als die eines Offizieres. Hinter dieser geste steckte natürlich ein Plan. Das Futter, die Pflege, die Unterkunft und die Versorgung der Tiere war so unglaublich teuer, das zum Schluss kein Geld mehr für das Militär übrig geblieben ist. Die Ausrüstung der Soldaten wurde von tag zu Tag schlechter. Streitwagen konnten nicht mehr instandgesetzt, geschweige denn neue produziert werden. Das Blatt wendete sich. Und so geschah es , das nur wenige Wochen nach dem das Geschenk angekommen war, der Krieg als verloren galt.

So, oder so ähnlich. Der Weisse Elefant
 Ich erinnere mich oft an diese Geschichte. Geschichte ist generell spannende. Wenn man schlau ist, vermeidet man Fehler, indem man nachsieht was passiert, wenn es die selbe Situation schon einmal gegeben hat. Es ist meistens nicht klug immer gleich mit voller Wucht zurück zu schiessen, auch wenn einem manchmal danach ist. Vielleicht hat der ein oder andere ja ein paar "weisse Elefanten" irgendwo rumstehen. Vielleicht kommt der ein oder andere auf die Idee, das es etwas gibt das jemand anderem so wichtig ist, das er es vergisst Krieg zu spielen. Heut zu Tage sitzen Politiker in der Nacht an Tischen und Diskutieren über Zusammenschlüsse. Ich mag keine Politiker mit tief schwarzen Augenringen die übermüdet Entscheidungen treffen. Ich würde mich freuen wenn die gleich Politiker morgens frisch ausgeschlafen in eine Sitzung gehen. Der Duft von frischen Brötchen streicht einem um die Nase, und es duftet nach Kaffee. Ich kann übermüdet keine wichtigen und richtigen Entscheidungen treffen. Ich kann übermüdet mit einer Tasse Tee ins Bett gehen mich ausschlafen,und von weissen Elefanten träumen.

Donnerstag, 17. Oktober 2013



Vom Herbst und Drachen steigen lassen

Was Kinder können, können Erwachsene auch. Es heisst nicht umsonst, das etwas Kinderleicht ist. Hier kommt die persönliche Anleitung zum Glücksdrachen basteln. 


Als Kind habe ich im Herbst immer Drachen steigen lassen. Heute, sehe ich immer noch gerne Winddrachen an, die unkontrolliert im Himmel Ihre Kreise drehen. Es hat sich viel verändert, aber diese Winddrachen sind immer noch die alten geblieben. Kinder fasziniert es. Etwas hochsteigen zu lassen, es zu kontrollieren, fast schon zu zähmen. Je länger die Schnur dabei ist, umso spannender wird das ganze. Der Herbst ist dafür die perfekte Jahreszeit. Nicht zu kalt, bunte Blätter, Winde, die allerersten Anzeichen dafür das der Sommer vorbei ist.

Als Kind hatte ich keinen Computer, kein Handy. Ich hatte einen Drachen. Einen Vogelbussard, der mit seinen 1,20 meter Spannweite etwas klein gegenüber den anderen Drachen wirkte. Jeden Herbst nehme ich mir vor, mir einen neuen zu kaufen, und Ihn einfach steigen zu lassen. Unbekümmert, sorgenlos. Leider fehlt mir heute die Zeit dazu, die ich als Kind dafür hatte. Umso mehr geniesse ich die Zeit der abendlichen Spaziergänge. Als Erwachsener kann man seinen ganz persönlichen Flugdrachen besitzen. Bei mir ist es mein Hund, von einem Freund von mir seine Staffelei.

Das ist der Vorteil des Erwachsen seins. Als Kind hat man keine wirklichen Sorgen - diese Erfahrung bekommt man allerdings erst wenn die Kindheit vorbei ist. Als Erwachsener steht man in der Verantwortung, und kann dafür ganz frei entscheiden wo man seinen persönlichen Drachen steigen lassen möchte. Wie hoch er fliegen soll, wie lange er in der Luft ist, und was er kosten darf.

Erwachsen sein ist dann fast so schön wie Kind sein, wenn man die richtigen Entscheidungen für sich trifft. Als Kind nehmen es einem die Eltern ab. Ob diese richtig sind, oder nicht...man muss sich nicht darum kümmern. Manche Erwachsene warten später immer noch darauf das man Ihnen Entscheidungen abnimmt. In den aller wenigsten Fällen passiert dies auch. Und dann können es nur die falschen sein.

Herbst 2006. Die Kameratasche gibt es heute noch. 
So ein persönlicher Drache hat noch einen weiteren Vorteil. Er sorgt dafür das man durchatmen kann. Der Kopf wird frei, man "kommt runter". Man ist dann fähig auf einmal Dinge zu erkennen die davor versteckt waren. Versteckt in Sichtweisen die blockieren.

Meine Drachenschnur ist die Zeit. Je nachdem wie hoch mein Drache steigen soll, bekommt er mehr oder weniger schnurr. Selbstverständlich muss ich mir die Schnurr kaufen, und eine lange ist teurer als eine kurze. Gerade dann, wenn es eine gute Schnurr sein sollte.

Vielleicht werde ich demnächst Kastanien sammeln gehen, und mit einem kleinen Bohrer Löcher darin hinein Bohren, und mit Streichhölzern daraus Figuren basteln. Einfach nur für mich, einfach nur weil es Herbst ist. In vielen Jahren, so hoffe ich, entdecke ich die Kastanienfiguren wieder und erinnere mich an die Zeit als ich Jung war. 39 Jahre - Das ist kein Alter. Ich erinnere mich an einen wunderschönen Herbst in Ulm, und vielleicht auch daran, das ich davor diese Zeilen hier geschrieben habe. Niemand weiss was im Jahr 2023 los sein wird. Aber wenn ich das mache, so weiss ich, das ich für einen Augenblick glücklich sein werde, um mich an eine phantastische Zeit zu erinnern.

Ich wünsche mir, heute Abend ganz viele Drachen zu sehen. Jeder mit seinem eigenen. Ich wünsche mir, das jeder seinen eigenen Drachen findet,und ihn klug einsetzt. ich wünsche euch einen phantastischen Herbst.




Dienstag, 15. Oktober 2013

Ein kleiner Arsch ist schnell geleckt. 

 Peter fängt wieder das schreiben an.


Im Jahr 2003 ging die Website www.peter-neher.de online. Damals noch im Oldscool Design, mit Fliesstext, bunten Balken, und gekacheltem Hintergrund.
Kurze Zeit darauf, folte die geburtsstunde von Lebenshelden.de. Eine Seite bei der es um Ansichtsweisen ging. Zur damaligen zeit, sehr aufwendig zu gestalten, aber, durchaus erfolgreich.

Die Geschichten, Eindrücke, und Storys die ich dort geschrieben habe, trafen alle den Zahn der Zeit.

Der heisseste Sommer seit 1540 traf Deutschland, der Golfkrieg entbrannte, das Columbiaunglück geschah. gerhard Schröder war Bundeskanzler, und die Welt hörte T.A.T.U. und Eminem.

Zu dieser Zeit beschäftigte ich mich viel mit Makrofotografie. Die ersten Versionen von Photoshop waren bereits installiert, und auch so hatte diese zeit einiges zu bieten.

Selbst die letzten Jahre brachten Veränderung.
Mit meinen 30. Jahren war ich unglaublich stolz auf meine erste digitalkamera die ein Vermögen gekostet hat. 5,6 Millionen Pixel, und 12xZoom rundeten das Model ab. heute würde man die hände über den Kopf zusammen schlagen.

Damals ging es nach Stuttgart in einen Fotoladen in der nähe des Bahnhofs. Als einer der wenigen Läden wurden dort digitalkameras verkauft. Später konnte man mich noch von der Notwendigkeit eines 32MB großen USB Sticks überzeugen, der fast so teuer wie die Kamera war, und sich aber gut an meinem Schlüsselbund machte.

Damals schrieb ich auch viel über die 80'er Jare. Heute, 2013, schhreibe ich über die Zeit, in der ich damals schrieb.So hat jede zeit Ihre Besonderheit. In diesen letzten 10 Jahren muss unglaublich viel passiert sein. "Muss" deshalb, weil auch einiges an mir vorbei gegangen ist. Über Ebay kaufte ich mir einen MP3 Player mit Farbdisplay. Das Ding sah aus wie ein Osterei,und jeder Ringkämpfer wäre froh gewesen, so ein Gerät zu Trainingszwecken mit sich rum zu schleppen.

In dieser Zeit wohnte ich in meiner ersten Eigentumswohnung. Ulm, Magirushof. Das alle 20 Minuten ein Zug vorbei donnerte, und die Bahn auch Nachts Ihren Fahrplan einhielt störte mich recht wenig. Oben war eine Galerie in der Massionette Wohnung, von der man aus auf den Fenstersims sitzen konnte und den Blick direkt auf das Xinedom hatte.

Erst heute begreife ich, das es zu dieser zeit hatte so sein müssen. Alles hat sich so entwickelt wie es heute ist, und wie es hat kommen müssen. Ich tauschte mein silbernes Smart Cabrio in eine schicke gleichfarbige E Klasse ein, und freute mich darauf am Abend an der Donau joggen zu gehen.

Meist entstehen Veränderungen durch Kontakte. Man erhält neue Angebote, Aufträge, und neue Lebenssituationen, gesetzt den Fall man lässt diese auch zu. Im  war ich nie gut im Stillstand.
Heute zehre ich von solchen Erfahrungen. Heute weiss ich, was damals richtig oder falsch war. Dieser eine perfekte Tag, den jeder in seinem Leben schon mal hatte, endete bei mir in der Ansicht schreiben zu müssen. So entstand die Idee mit Lebenshelden.

Mit der Zeit wurde die Arbeit in der fotografie immer mehr, und die Blogeinträge immer weniger. Dies hängte nicht zuletzt damit zusammen, das man damals nicht einfach drauf "losbloggen" konnte. Auch damals schon hab ich mir von Menschen das gleiche Neidgestammel anhören dürfen wie heute. teils dierekt, teils über organisierte Tratschweiber. Man sieht, auch darin habe ich schon große Erfahrungswerte, die mir über die Zeit hinweg stets geholfen mich an meinen Leitspruch zu halten.
"Ein kleiner Arsch ist schnell geleckt".

Ich freue mich, die alten Zeiten etwas wieder aufleben lassen zu können. Ich freue mich darauf wenn es draussen Stürmt und kalt ist, im Homeoffice zu sitzen, und zu schreiben. Und wenn es keiner liest, dann schreibe ich nur für mich.