Freitag, 29. November 2013

Happy Birthday Picslocation, 

Happy Birthday Herz, 



4 Jahre ist es bereits her als ich die Schlüssel für Picslocation in den Händen hielt. Damals lag noch eine Menge Arbeit vor mir, und als am 01.12.2009 die Eröffnung stattgefunden hat, rechnete ich mit einem Ansturm. Pünktlich um 09 Uhr öffneten sich die Pforten, und um 19 Uhr schlossen sich die gleichen wieder, mit ganzen 0,00 Kunden.
Noch leer und kein einziges Bild im Studio. November 2009.

Hat man sich vielleicht verlesen? Hab ich etwas falsch gemacht? Egal, morgen ist ein neuer Tag,und bestimmt, kommen dann die ersten Kunden. Ich hatte recht. Es war tatsächlich ein neuer Tag, nur Kunden... Kunden kamen keine. So ging das ganze Tag ein, Tag aus. Und nach 12 Tagen wurde ich langsam nervös. gegen 13 Uhr mittags war es dann soweit. Die Tür ging auf, und der erste Kunde betrat das Studio. Dieser war geschätzte 100 Jahre alt, und fragte mich, wo denn die Fischergasse sei.

Das war's mit Kunden - auch an diesem Tag. Nachdem ich um 19 Uhr abgeschlossen hatte, begann es draußen zu schneiden. Es war bitterkalt, und am liebsten wäre ich nach Hause.  Von meinem letzten Wechselgeld kaufte ich mir eine Wollmütze, und zog durch die Hirschstrasse. Jeder der mir entgegen lief sprach ich an. "Ich bin Fotograf, mein Studio ist gleich um die Ecke. ich habe noch keine Kunden, und würde Sie gerne zu einem Shooting einladen. "

Nun konnte ich fotografieren. Reich geworden bin ich nicht, aber der 3. eingeladene Gast benötigte Passbilder. Meine Kasse war nicht mehr jungfräulich. ganze 19,99 EUR habe ich verdient, und, ich war stolz darauf. Die darauf kommenden Wochen gestalteten sich anders. Meine Aktion die Leute einfach auf der Strasse anzusprechen war erfolgreich. 5 tage vor Weihnachten kamen die ersten Aufträge. vermutlich nur, weil bei allen anderen kein Termin mehr frei war. Aber diese Aufträge waren meine Chance. Im ersten halben Jahrwurde ich belächelt. Zugegeben, ich mache viele Dinge anders. Nicht schlechter, nicht besser, nur anders. Da dies niemand kannte, ich aber von meiner Arbeit überzeugt war,  konnte ich ruhig etwas riskieren. Meine Rechnung ging auf. Im 2 Jahr, im Monat 14 war es vorbei mit den roten Zahlen. Mir war bewusst das alles anders laufen muss. So anders, wie ich es von Anfang an wollte. ich verkaufe keine Ware, mein Kunde hat nichts das er wie eine Kamera anfassen kann. ich verwirkliche und erschaffe Ideen, Emotionen, Eindrücke. Und darin war ich schon früher verdammt gut. Das komplette 2. Jahr kannte nur eine Richtung, und diese zeigte nach oben. Im 3. Jahr verhielt es sich ähnlich. Der grafische Bereich kam mit dazu, und die ersten Videofilme entstanden. Für mich als Fotograf eine neue Welt. Im 3. Jahr verfügte ich über ein sehr schönes und funktionierendes Netzwerk. Die meisten Kunden kamen durch Empfehlung zu mir. Auch bei Google ging das ganze nicht spurlos vorbei. Ich gewöhnte mich daran auf Platz 1 der Suchergebnisse zu sein.

Natürlich wäre es blauäugig zu glauben das alles perfekt ist und bleibt. Allerdings wurde der kleine Kreis der Neider immer schnell unterdrückt, so das selbst die aufwendigsten Feldzüge keinen großen Anklang fanden. Bis heute hat sich hier wenig verändert.Sich etwas zu erschaffen das einem gehört, von einer Leidenschaft Leben zu können, ein anlächeln auf der Strasse wenn man gesehen und erkannt wird ist für mich so gut wie unbezahlbar. Ich war nie gut darin im Show machen. ich war nur gut, wirklich gut im fotografieren. Mir war es egal ob Michael Schuhmacher oder Lieschen Mayer vor der Kamera stand. Man kann da schimpfen so viel man will. Von irgend wo her müssen unterm Strich die Erfolge herkommen, und bei mir kommen sie einfach vom Herzen.

Die Erfahrung die ich in den letzten Jahren gemacht habe ist folgende...

Jeder den ich kenne und der Ebenfalls Erfolg hat, hat es nie nötig gehabt über andere zu schimpfen. Man ist zufrieden, und andere interessieren einen nicht. In dem Augenblick wo man keinen Erfolg hat, beginnt nicht nur die Show nach aussen, sondern auch das herziehen über andere.

Unterhält man sich mit erfolgreichen Menschen, so ist es Ihnen egal was andere machen. Ob die nun besser oder schlechter sind. Gefährlich wird es dann, wenn man keine Neider hat. Wenn man sein Leben lang fotografiert bekommt man einen unglaublichen Blick für Details. Man sieht auf dem Facebookbild ob ein Reifen abgefahren oder neu, ein lächeln echt oder unecht ist. Man erkennt sofort kleine Details auf einem Bild die auf keinen Fall zum geschriebenen Text passen. Ich habe nie auf solche Showeinlagen reagiert. Es hat mir immer Spaß gemacht auch solchen, oder vielleicht gerade solchen Menschen meine Hilfe anzubieten. Wohlwissend das zwar Ausreden kommen, aber auch wohlwissend, das ich sagen konnte: "Liebes Gewissen, sei beruhigt. Jetzt hast du alles getan was richtig war."

Vor ein paar Tagen hab ich für ein Projekt neue Entwürfe bekommen. ich wollte Höflich sein, und schrieb zurück, ob wir deshalb morgen telefonieren wollen? Als Antwort erhielt ich:" Nur wenn man Millionär ist,  kann man es sich erlauben nach 18:00 Uhr nicht mehr zu telefonieren". Das hat mich fasziniert. Nicht wegen den Millionen. sondern weil dieser Mensch erfolgreich ist, und genau das auch zum Ausdruck bringt. Ganz ohne Ausreden. Wenn man es sich nicht zu einfach macht, für andere da ist, seinen Job ernst nimmt, und nicht denkt das andere eh nicht darauf kommen, dann hat man sich sehr gute Grundlagen für Erfolg geschaffen.

Natürlich gibt es Manager die durch Ellenbogen, Kälte, und krummen Geschäften zum überaus großen Wohlstand kamen. Auch was Macht und Einfluss betrifft. Eine Lebenslange funktionierende Taktik ist dies bei weitem aber nicht. Die Jahre die solche Menschen im Erfolg baden sind begrenzt. Ausgesorgt hat man vielleicht danach, aber zu welchem Preis? Das die ganze Welt weiss das man ein Gauner ist?

Mein Ziel war es nie reich zu werden. Vermutlich bin ich es deshalb auch nicht. Mein Ziel war es gesund und glücklich zu sein. vermutlich bin ich es deshalb. Wer einen anderen in seiner Scheinwelt ertappt, und weiss das nicht viel am Glück stimmt, der tut gut daran nichts zu verändern.Der Aufwand an Energie ist viel zu hoch gegenüber dessen, was man an einer kurzfristigen Änderung bewirkt. Das Risiko danach der Böse zu sein, ist zu groß, und ob wir das Recht haben, jemand andern aufzuklären das wir Ihm nichts glauben sei dahin gestellt.

Manche Menschen brauchen eine Illusion. Eine Illusion die sie glauben lassen alles ist gut. Solange keiner dabei zu Schaden kommt, kann man es "irgend wo" vertreten. Ob die Kinder, die dann 14 Jahre später die Wahrheit kennen, und sich über die Facebook Einträge der Eltern wundern damit glücklich sind weiss ich nicht. Wenn das Kind sich wundert warum alles gelöscht wurde, kann man als Elternteil auch in Erklärungsnot kommen. Die beste Freundin die als einzige die Wahrheit kennt,hat auch weiterhin ein offenes Ohr, und nickt Verständnisvoll. All das habe ich nie gebraucht. Mir hat meine Kamera ausgereicht. und das wird auch in den nächsten 40 Jahren so sein.

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