Von Grüpplein, Kunden und gescheiterten Existenzen
jeder kennt sie-die Facebookposts in denen es heisst:"Wer kennt einen guten..."Die Antworten sind spannend. Die guten freuen sich über Empfehlungen. Der erst empfiehlt sich selbst. Ich liebe Marketing, ich mag neue Ideen und Projekte die ankommen. Bevor ich mich aber in einem Post selbst empfehle, und mir mein Armutszeugnis unterschreibe, sollte ich meine Strategie überdenken. Ähnlich verhält es sich bei den sogenannten Agenten. Ein Bild von jemanden den ich kenne und das nicht von mir ist. Protest. Da wird geschrieben, gelästert, versucht umzubiegen was das Zeug hält. Der Kunde selbst wird in seiner Meinung bestätigt. Kauft man ein Auto, und ein anderer Händler bekommt das mit, ruft an, und macht den anderen schlecht, wird man kein das nächste Auto bestimmt auch nicht bei Ihm kaufen. Warum? Weil man weiss da alleine schon die Notwendigkeit so an Kunden zu kommen einer der unsymphatischten ist. Wie auch immer. Ich freue mich das wir so viele Eigenlöbler haben, und noch mehr Lästermäulchen. Ich kann eines versprechen. Da wird es noch einiges für euch zu tun geben. Die zeit dafür muss ja das sein, ich hab sie nicht...
Wirtschaftskrise, Angst um den Arbeitsplatz, Verwirklichung, Freiheit. Fragt man nach Gründen für eine Selbstständigkeit nach, hört man diese Antwort in der Regel zuerst. Schnell wird im heimischen Wohnzimmer ein Schreibtisch hingestellt, vor dem dann zukünftige Kunden Empfangen werden, nachdem Sie durch die Küche kaschiert sind. Bei den jährlichen 5 Kunden bleibt es dann auch. Schliesslich läuft alles immer richtig toll und klasse. Der Vorteil liegt ja schliesslich auch auf der Hand. Während andere buckeln kann man gemütlich mittags vor dem Fernseher sitzen, und führt erfolgreich sein eigenes Unternehmen. In manchen Fällen sogar über 2,3 Jahre hinweg. Die paar wenige Freunde die bei Facebook einmal auf gefällt mit geklickt haben belächeln das ganze schon lange und das wirtschaftliche aus ist vorprogrammiert. Spätestens wenn die 20 Euro für Visitenkarten nicht mehr drin sind sollte man die Reissleine ziehen. Wer nicht das Glück hat einen Millionär zu heiraten, kommt spätestens beim Bewerbungsgespräch in Erklärungsnot.
Nicht das was wir uns wünschen wird sich erfüllen, sondern das für was wir bereit sind zu arbeiten. Selbstständig zu sein ist für viele ein Traum. Der eigene Chef, die besseren Verdienstmöglichkeiten, seine Freiheiten zu haben. Disziplin, fachliches können, und eine 80 Stunden Woche sind die Kehrseiten. ich selbst könnte ohne ein 80 Stunden Woche nicht mehr wirklich glücklich sein. Ob Maler, Architekt, Fotograf, oder Zahnarzt. Wer nicht jeden Tag einen neuen Kunden hat, wird sich schwer tun. Dafür nimmt ist auch der Mitbewerber einen zu hohen Stellenwert beim geschehen ein.
Mit Neid kann ich inzwischen genau so gut umgehen wie mit Erfolg.
Die meisten selbstständigen kennen das. Man wird angebettelt, hilft und wird danach abgehakt. Im besten Fall. Schlimmer wird es, wenn Situationen auf magische Art verschwinden, Gedächtnislücken entstehen, und sich der eigene Frust so ausbreitet, das es schon fast mitleidserregend wirkt. Eine Gemeinsamkeit hat diese Spezies. Über kurz oder lang gehts immer mehr in die Abhängigkeit anderer, die Ausreden und das sich selbst belügen wird ausgefeilter, und der Schein nach aussen bröckelt so sehr, das selbst der dümmste dahinter kommt das gar nichts mehr zusammen passt.
Würde man sich von solchen Menschen in seinem täglichen Tun beeinflussen lassen , hätte man es wirklich schwer. Dabei gibt es so viele Menschen und Situationen die es Wert sind Zeit und können hinein zu investieren. Neue Projekte, tolle Ideen, Menschen die bereit sind etwas zu bewegen. Das ist die höchste Form der Anerkennung. Man ist froh wenn der Rest zum Mitbewerber geht. Man ist froh wenn die Aasgeier woanders lauern. Das Kopffrei - Prinzip ist wichtig. Wer sich als selbstständiger ständig mit Situationen blockiert die nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht keinerlei Mehrwert bieten, der muss sich nicht wundern wenn er für die wirklich wichtigen Projekte keine Zeit hat. Opfer, die der hinterlistigen Lebensplanung einen Aktivitätsstatus geben findet man an jeder Ecke. Bei "Machern" wird es schon wesentlich schwieriger.
Ich kenne selbstständige die phantastische Ideen haben. Ob mit oder ohne Geld. Dies ist im übrigen eine äusserst wichtiger Faktor, jedoch ein anderes Thema. Und was passiert? Wenn es nicht schlecht geredet wird, wird es ausgenutzt. Die Erfahrungen die daraus resultieren bringen einen dazu das ganze Vorhaben am besten gleich sein zu lassen. Hätte man nur von Anfang an mit den richtigen Leuten etwas zu tun gehabt. Die Krankheit Mensch schlägt immer wieder erbarmungslos zu. Noch vor gut einem Jahr hatte ich die Einstellung helfen zu müssen. Jungen Unternehmen eine Chance zu bieten. Bei wenigen hat es funktioniert. Bei den meisten scheiterte aus den unterschiedlichsten Gründen. Der neidische Partner, der mehr Zeit damit verbringt Geheimnisse aus der Vergangenheit nicht ans Tageslicht kommen zu lassen, und versucht alle Kontakte abzubrechen, den eigenen Schweinehund zu überwinden um sich Fehler einzugestehen, das Desinteresse am eigenen Unternehmen, oder schlichtweg die Meinung das ein professioneller Auftritt ja gar nicht sein muss, schliesslich will man ja lieber sein Leben mit Freizeit geniessen, bevor ein Kunde auf die Idee kommt, und mit einem Auftrag droht.
Das alles sind vielleicht 2% des Abenteuers Selbstständigkeit. Heute, bald 6 Jahre nach dem Start habe ich mich von allem getrennt was mir nicht gut tut. Auch von Kontakten von denen ich wusste, das diese wiederum viel mit Menschen zu tun haben die nur ein Ziel verfolgen. Unruhe zu stiften.
Ich freue mich über jeden einzelnen neuen und alten Kunden. Und doch möchte ich nicht jeden als Kunden haben. Das Völkchen das der Meinung ist, das sie so unglaublich wichtig sind, dürfen gerne zu unglaublich wichtigen Fotografen. Die Gruppe die der Meinung ist, das Ihr Geld in den eignen Taschen besser aufgehoben ist, darf ebenfalls gerne zu Fotografen gehen, die wirklich keinen Cent wert sind, und der Scheinheilige Rest sollte sein Leben unbedingt so weiter leben wie bisher. Aus einem Dackel kann man eben keinen Windhund machen.
Bleiben also noch die 98,9% richtiger Kunden. 4-6 im Durchschnitt am Tag. 6 Tage, 49 Wochen im Jahr, 6 Jahre lang. Hochzeiten mit hunderten von Menschen nicht dazu gezählt.All dieses Menschen sei gesagt, das es für mich das schönste ist, wenn Ihr einfach einmal auf einen Kaffee vorbei kommt. Wenn Ihr mir erzählt das es mit dem neuen Job geklappt hat, und das Bewerbungsbild klasse war. Das Ihr bald heiraten werdet, oder euer Freund für die neue Firma neue Produktbilder braucht. Oft kommen auch Kunden zu mir und fragen mich, ob ich nicht zufällig eine Wohnung oder eine freie Stelle weiss. Natürlich weiss ich das. Wer sich selbstständig macht, hat die Möglichkeit hier kostenfreie Werbung zu machen, und ich kenne nur sehr wenige denen ich keine Kunden empfehlen konnte. Da mag dieses Grüpplein von gescheiterten Existenzen und Scheinwelten noch so rum jammern und lästern. Schliesslich bekommt Ihr nur 5% von dem mit, was tatsächlich jeden Tag in meinem Leben passiert. Und das reicht offensichtlich schon vollkommen aus, damit man sich viel zu lange mit "Peter Neher" beschäftigt, anstatt sein "Ding" auf die Reihe zu bekommen. Woher ich das wissen will? Das meine lieben, wird mein Geheimnis bleiben :.)
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