Donnerstag, 21. November 2013

Schach Matt dem Brötchen


Wer zum Bäcker geht und 3 Brötchen kauft, bezahlt dafür den Preis der vor der Theke steht. Jemand der ein Auto bestellt, unterschreibt einen Vertrag, bedient die Anzahlung, holt es ab, und bezhalt den onoch offenen Posten. Und wer ein Haus kauft, geht zur Bank, bekommt einen Kredit, geht danach zum Notar, und die Bank überweist an den Verkäufer.

Peter Neher - Fotograf aus Ulm- Picslocation
Alles ganz normale Dinge. Warum weichen wir privat immer davon ab? Vereinbarungen die nicht gehalten werden sind ärgerlich. Wenn ich meine Brötchen esse, ohne zu bezahlen bekomme ich mit der Bäckerei mächtig Ärger. Der Autohändler wird auch keinen Spaß verstehen wenn ich auf einmal behaupte, das ich nur noch die hälfte bezahle weil mir die Farbe jetzt doch nicht so gut gefällt. Zum Schutz davor gibt es Verträge. Dort ist alles schriftlich festgehalten. Wer, wann wie, was wo zu bezahlen hat, und welche Leistung oder was auch immer er dafür bekommt. Wir müssten den ganzen Tag Verträge schliessen um uns nicht zu ärgern.

Unter Freunden sei das ein oder andere mal auch verziehen,  nur wenn es zur Regelmässigkeit wird, leidet selbst die beste Freundschaft darunter. Ich persönlich habe das Gefühl das es zunimmt. Am Anfang des Jahres konnte man Vertrauen. Man konnte offen Reden, Geschäfte abwickeln, und jeder war zufrieden. Inzwischen sollte man wirklich alles festhalten, was in der Praxis leider nicht umzusetzen ist.

Da wird gelogen und betrogen. Es werden Shows abgezogen, und, noch viel schlimmer, man nimmt an das wir alle Dumm sind, und nichts ahnend alles glauben was uns vor die Ohren kommt. Dumm bin ich nicht. Manchmal nur ein klein wenig Faul wenn es darum geht etwas zu beweisen was mit nicht wichtig ist. Im Kern sollte man einmal auf etwas hereinfallen. Ein zweites mal wäre schon relativ dumm. Sich verändern muss man beim zweiten mal im übrigen auch nicht notwendig. Es reicht schon vollkommen aus wenn der andere denkt man glaubt Ihm. Das ist stressfrei, und man kann für sich selbst viel besser planen, weil man ja das Ergebnis schon kennt, bevor es entsteht.


Besonders schlimm wird es dann, wenn sich Dein gegenüber für unsagbar schlau hält. Für so schlau, das nur er von Vorteilen profitiert. Für so schlau, das nur einer der Dumme ist. Nämlich man selbst.

Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, Gespräche auch einmal zusammenfassend zu protokollieren. So traurig wie es sein mag, einen Vorteil hat das ganze. Es ist einfacher dadurch geworden, falls doch einmal Gedächtnislücken auftreten.

Auf der Kehrseite könnte man meinen es selektiert sich gerade von selbst alles etwas aus. Dinge, Geschäft, Beziehungen - egal welcher Natur, die nicht zueinander passen trennen sich und gehen eigene Wege. Wir haben neulich selbst erfahren wie erleichternd so etwas auch sein kann. Begleitet von einer kleinen Entäuschung über die man schnell hinweg kommt bemerkt man schnell wie oberflächlich ausgenutzt man werden kann, wenn manche Dinge zur Gewohnheit werden. Da spielt die Vergangenheit auch keine Rolle mehr. Wir alle Leben vom Verkauf. Auch wenn wir nur unsere Meinung dem anderen Verkaufen wollen. Es gibt gute und schlechte Verkäufer, und noch bessere, und noch schlechtere Schauspieler im Leben. Und hier wird die Sache spannend.

Es gab eine Zeit in meinem Leben in der ich leidenschaftlich gerne Schach gespielt habe. Im Sommer, im Park, mit teilweise alten, sehr klugen und erfahrenen Menschen. Das tolle beim Schach ist, das man immer ein paar Schritte voraus planen muss. Die Taktik des anderen erkennen. Ich spiele auch heute noch gerne Schach, wenn es jemand darauf anlegt. Schlechter bin ich nicht geworden. Warum ? Weil ich eines weiss. "Jedes Verhalten hat sein Motiv". Kein Mensch verhällt sich ohne Grund so.

Was also steckt dahinter. Welches Motiv hat jemand der versucht zu bescheissen? Ist es Geld? Die annehmbare Dummheit des anderen? Ist er einfach nur betrunken? oder steckt etwas ganz anderes dahinter?  mein Professor sagte einmal zu mir: Nimm von dem was man Dir sagt 80% weg, und du hast die Wahrheit. Damit hatte er Recht, und das ganze ist schon 15 Jahre her.  Damals wusste ich noch nicht das es am verkaufen lag. Die nächste Erfahrung die ich machen musste war, das ich immer von mir ausgegangen bin. Das - Nur mir passiert es - Syndrom. Bis ich merte, das jemand den ich kannte, genau die gleiche Masche mit mir, und vielen anderen abgezogen hat. Keine Spur vom - Nur mir passiert es - Syndrom.

Das Freundschaften auch einmal zerbrechen ist manchmal gar nicht schlimm (Ihr erinnert euch - Jedes Verhalten hat sein Motiv). Wer als Motiv Neid, Geldgier, Profit, oder etwas ähnliches hat, und das an Freunden auslässt, muss damit rechnen das heir einiges kaputt gemacht wird. Und wie beim Schach eben auch, gibt es Gewinner und verlierer. Wer sich nichts zu schulden hat kommen lassen, wer ehrlich und Fair ist, kann dieses Spiel im übrigen gar nicht verlieren. Warum auch?  Wer als ehrlicher Mensch ausgenutzt wird,  oder teil eines anderen Schachspieles wird, kann nicht den kürzeren ziehen. Dafür ist die eigene Qualität viel zu gut. Hinterher kommt fast immer etwas schlechteres. Vielleicht schaffen wir es alle durch unsere Erfahrungen in Zukunft Dinge besser zu erkennen. Vielleicht Entwickelt Ihr auch mit der Zeit ein Feingefühl, das euch instinktiv sagt, welches Motiv gerade hinter welchem verhalten steckt. Ich war immer für viele da. Ich hab mich dafür beschimpfen und beleidigen lassen müssen. ich habe mich belügen lassen. Das gehört mangels alternative immer dazu. Schach Matt war ich ab und zu nur auf dem Spielbrett. im richtigen Leben nie.

Bezahlt eure Brötchen, lasst euch nicht auf der Nase runtanzen, und lernt um Himmelwillen Schach.




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