Dienstag, 25. November 2014

Wassertropfen und Insektenflügel

Wie ein Flügel eines Insekts etwas grosses bewirkt.



Jedes mal wenn ich nach Stuttgart fahre komm ich an der Europäischen Wasserscheide vorbei. Eine kleine Schlucht in der ein Fluss in gerader Linie seinen Weg findet.
Und jedes mal fällt mir dabei folgende kleine Geschichte ein....

Es regnet. 2 Wassertropfen fallen nebeneinander herunter. Der eine fällt in den Fluss, wird weitertransportiert bis zur  Donau, und endet im Meer von wo aus seine Reise weitergeht. Der andere prallt auf einem Flügel eines Insekts ab. verändert dadurch leicht seine Flugbahn und endet am Ufer. Eine winzige Kleinigkeit wie ein Insektenflügel schafft es als 2 Dinge tausende von Kilometer zu trennen.

Was passiert dann erst mit großen Dingen ? Als ich am Freitag einen Anruf erhielt, es ging um einen kurzfristigen Termin für ein Shooting, spürte ich noch nichts von einer Veränderung. Es ging um Bilder für ein Werbeprojekt einer mobilen Massagepraxis.

Beim Shooting selbst merkten wir alle da wir ganz gut miteinander können. Ideen und Gedanken entstanden, und natürlich auch die Bilder selbst. Einer der Ideen war eine Überraschung . Ein Überraschungsbesuch am selben Abend. Ich war gespannt und neugierig. Pünktlich um 20 Uhr klingelte es, alles aufbauen, ein Gespräch, die Massage. Bilder auf Facebook, Wohlfühlgefühl, alles war ein Erfolg.

Am morgen danach als der Kaffe langsam die Temperatur erreichte getrunken werden zu können, bekam ich auf Facebook mit, wie inspirierend es war. Sylvia, eine Facebookfreundin deren Beiträge ich schon länger mit Begeisterung verfolge hat sich dazu entschlossen wieder mobile Massagen anzubieten. Mir ging ein wenig das Herz auf. Zum einen weiss ich das es Menschen geben wird, denen dadurch geholfen wird, zum anderen merkte man sofort das es auch Sylvia gut tun wird.

Vermutlich wird sie nach einer Massage weiterempfohlen, bekommt dadurch einen Kontakt, der wiederum etwas ganz neues auslöst. Man merkt schnell wie alle zusammenhängt. Wie alles entsteht, sich verändert. Die Gabe dazu, dies zu erkennen hat jeder von uns. Immer gesetzt den Fall man interessiert sich dafür wie es weitergeht.
Auch ein kleiner Teil des ganzen. 

Dies bedeutet nicht zwangsläufig das wenn jedes mal das Telefon klingelt wunderbare Dinge geschehen. Es bedeutet aber das immer etwas passiert. In der Zeit in der man telefoniert kann man nicht viel anderes machen. Das löst wiederum Situationen aus die sich anders entwickelt hätten wenn man ins geschehene aktiv eingegriffen hätte.

Jede Entscheidung die wir treffen, jeden Tag, jede Stunde und Minute, jede Begegnung die stattfindet verändert irgend etwas. Der Plausch auf der Strasse führt dazu das man zu einer anderen Zeit an einen Ort kommt, der dann schon wieder verändert ist. Es sind andere Menschen dort, als vielleicht vor 5 Minuten. Bei festen Situationen wie der Stammtisch wirken sich die 5 Minuten Plausch dahin gehend aus, das gesprochen wird. Mit diesen Informationen die sonst nicht kommuniziert würden, wird im Nachgang wieder eine neue Veränderung geschaffen. Man könnte hier endlos darüber schreiben. Der Kurze Abschiedskuss am morgen führte dazu das man mit seinem Wagen 12 Sekunden später die Kreuzung erreichte in der das Schulkind unachtsam über die Strasse rannte...

Wir alle sind teil davon. Teil von etwas grossartigem und sehr komplexen. Wir werden nicht mit allem die Welt verändern. Doch manchmal lösen wir Dinge aus von denen wir gar nichts mitbekommen. Immer dann, wenn bei einem selbst oder beim anderen die Zeit dafür reif ist. Dieses ganze System ist der Beweis dafür wie jeder einzelne gebraucht wird, das jeder einzelne eine viel größere Wirkung auf alles hat als man wahrnimmt.

So etwas freut mich. Zu beobachten wie Dinge entstehen. Oft bekommt es der andere gar nicht mit, unter,- oder überschätzt es. Und das dürfte auch gut so sein. Wir würden alle in kürzester Zeit wahnsinnig werden wenn wir alles mitbekommen würden was wir auslösen. Eines ist aber sicher. Wir selbst haben alles in der Hand. Wir setzen unsere Toleranzgrenzen selbst, schätzen ab,  lehnen uns dagegen, und befürworten. Alles im Rahmen unserer Möglichkeiten. Wir haben die Möglichkeit Mut zu definieren, und dürfen uns genau so vor Entscheidungen drücken. Alles mit dem Ergebnis der Veränderung und dem damit verbundenen das etwas neues entsteht.

Mittwoch, 12. November 2014

Umzug nach Ulm


Fast jeder kennt die Situation. Ein Umzug steht an. Na endlich sagen die einen, Oh Gott sagen die anderen. "Nun denn" sagte ich.

In 10 Jahren kann einiges zusammen kommen. Gerade in einem Haus das massig Platz bietet. 15 Kubikmeter als Containerplatz reichen vollkommen aus meinte der freundliche Fahrer der Ihn wie bestellt brachte.

Haben Sie auch. Nur eben nur ein paar Stunden. Meine 100 Kilo Lebendgewicht reichten aus um ein paar Zentimeter mehr Platz zu schaffen.

Das ein Umzugsunternehmen in der Regel pünktlich ist, davon geht man aus. In der Regel. Gemütlich, während ich schon panisch telefonierte (Ich kannte die Menge) trafen Sie dann ein. 3 Nette Rumänen die eigentlich zu 4 sein sollten. Dies hatte, nebenbei bemerkt, auch den Hintergrund eines amerikanischen Kühlschranks der mehrere hundert Kilo wog. Wir organisierten einen 4 Mann, und nach 7 Stunden, es wurde langsam Abend, wurde klar das man nicht annähernd eine Chance hatte alle fertig zu bekommen, geschweige denn, alles in die neue Wohnung zu gekommen.

So standen wir da. Eine Mastercard, ein paar wenige Klamotten die schrecklich nach Bauschutt müffelten und ein Ladekabel war der einzige Besitz. Zum Glück gab es ein Hotel das uns beherbergte.

Am 2. Tag dann die ernüchternde Nachricht. In den nächsten Tagen wird nicht viel passieren. Nichts, um genau zu sein. Hebebühne kaputt, alle andere im Einsatz. Es begann eine Nacht nach der anderen auf einem Notluftbett. Bandscheibenvorfall inclusive.

Endlich war er da der Donnerstag. Unsere Sachen kamen. Zumindest Teile davon. Da in der neuen Wohnung keine Lampen waren, waren diese natürlich wichtig. Lampen, ja... schön wärs... Die wurden natürlich in der alten Wohnung vergessen. Also vergessen ab zu montieren. Andere Dinge im übrigen auch, dies sollten wir dann allerdings erst bei der Wohnungsübergabe bemerken.

Die Tage füllten sich mit Ausreden und magischen Momenten. Eine ganze Küche die niemals von dem Umzugsunternehmen mitgenommen werden sollte war unter anderem für alles verantwortlich. Gedächtnislücken taten sich auf, und wie ein heiligen Abendmahl ist der Groschen dann gefallen als der Hahn drei mal krähte.

Die Zeit für die Besichtigung vor dem Umzug um alles kalkulieren zu können, hätte man genau so gut in  St. Tropez verbringen können. Zum Glück wurde der Dachboden noch von uns leergeräumt. Auch dies wurde natürlich nie vereinbart.

Unsere Sachen haben wir nun alle wieder. Einige haben wir bei der Übergabe selbst geholt, bei anderen hat es funktioniert. Einige neuen mussten wir entsorgen, da sonst die Übergabe nicht funktioniert hätte. Und dies war günstiger als nochmals einen Monat Miete zu bezahlen.

Wir baten um Termine um alles zu besprechen. Wir bettelten um unsere Sachen. Wir hatten Tagelang Geduld. Bislang war das Ergebnis ernüchternd .

Subunternehmer arbeiten für grosse Speditionen. Logistik muss funktionieren. Vielleicht tut Sie das auch. Wer umzieht muss sich auf das Unternehmen verlassen können. Den Schaden den wir hatten geht in die tausende. Arbeitsausfall weil alles auf LKW's war, Hotelkosten, Klamotten, was weiss ich was noch alles. Vielleicht hat man am falschen Fleck gespart. Wir gingen davon aus, das es nicht so war als wir den Auftrag unterschrieben haben.