Freitag, 21. Februar 2014

Lebenshelden 

Ein kleiner Auszug.



Seit ich das Thema "Lebenshelden als Buch" angeschnitten habe, erreichte mich die ein oder andere Nachricht, worum es denn bei dem Buch geht. Und das... das ist nicht ganz einfach in ein paar Worten zu beschreiben. Deshalb, für alle die es interessiert... ein kleiner Auszug.


(...) der Sommer 89 war fast vorüber und ich erinnere mich noch an eine wunderschöne Strandparty in Süditalien. Meine Eltern pflegten immer den Sommer in Cervo zu verbringen. Meist erstreckte sich dieser Zeitraum über die gesamten Schulferien, so das ist es nicht kannte wie es ist die Ferien mit Freunden zu verbringen, mit denen man sonst das ganze Jahr über zusammen ist. Für mich bedeutete es auch meine Kamera zu reinigen, und mich mit Dingen zu versorgen die es in Italien icht gab. Der kleine Fotoladen im Urlaubsort kannte mich schon, und wusste von meiner Vorliebe für den Agfa 400 Iso Film mit 24 Aufnahmen für 3900 Lire.

Mit den Jahren bildete sich eine Gruppe aus Freunden. Alles Kinder und Jungendlicher deren Eltern die gleiche Gewohnheit hatten wie meine. Einer dieser jugendlichen nannte man "Fish". Fish war 16 Jahre alt, als ein Jahr älter als ich, sportlich, kurze Harre, braungebrannt, groß, gut aussehend, soweit ich das als Mann beurteilen kann. Fish hatte seinen Namen daher, weil er ausschliesslich nur Wasser trank. Warum er das tat hat keinen interessiert, nur mich. "ich will Pilot werden. Kapmfjetpilot. Da muss man Fit sein", bekam ich als Antwort. Kampfjetpilot... Wow. Mir schossen die Bilder von Top Gun durch den Kopf der in etwa der selben zeit im Kino lief. Auf der vorhin erwähnten Strandparty gab es alles mögliche zu trinken. Und natürlich auch Wasser. Wasser in allen möglichen Gefässen. Ich mochte damals kein Wasser.

Ich erinnere mich andiesen Abend noch so gut, weil Fish und ich sehr lange redeten. Die Leidenschaft zum Beruf die uns beide schon in ganz jungen Jahren gepackt hat. Kampfeinsätze in Russland, Fotoshootings in Amerika. Jugendträume. Für mich war immer klar das Fish einmal als Held im Fernseher gefeiert wird. So verging der Abend und die Nacht. Ich machte mich auf den Heimweg der gut 2 Kilometer Sandstrand mit sich brachte. An diesem Abend ist mir eines sehr klar geworden...
Wir alle Leben mehr oder weniger das gleiche Leben. Einige sind reicher, unendlich reicher, einige arm, sehr Arm, es gibt kluge, weniger kluge, dicke, dünne, grosse, kleine, ehrliche, unehrliche, feige und mutige Menschen. Im Kern, im schnitt sind wir alle irgend wo gleich. Uns allen passieren Dinge die wir mit Geld, Klugheit, oder sportlichkeit nicht beeinflussen können. Der Tot der Oma, eine Krankheit, oder ein Zufall der ganz plötzlich passiert.  In dieser Nacht ist mir aber auch klar geworden, das es doch einen gewaltigen Unterschied gibt. Während verlierer sich meist mit der Situation zufrieden und geschlagen geben, handeln Gewinner ganz anderst. Gewinner fangen erst dann zu kämpfen an wenn es spannend wird, und verlierer zum Endspurt im Jammern ansetzen. Gewinner verhalten sich wie Gewinner. Verlierer wie verlierer. Nach vielleicht  20 Minuten war ich zuhause. Zuhause am Meer, weit weg von Schule, Verantwortung und frühem aufstehen. An der Ecke stand eine kleine Strassenlampe die auf einen Mülleiner schien. Ich holte die Kamera heraus, und drückte ab. Noch heute hab ich das Bild bei mir zuhaue. Zuhause in Ulm. Ganz nah bei meinem Studio, ganz nah an der Verantwortung. Heute stehe ich gerne früh auf. (...)

Montag, 10. Februar 2014

Lieber 40. Geburtstag,


als ich 20 war, warst du ganz schön weit weg. Mit 30 jahren hab ich mich schon öfters an Dich erinnert. Und morgen, morgen stehst Du vor der Türe.

Warum es gerade der 40. ist weiss ich nicht. Vermutlich liegt es daran das Du mir eine kleine Grenze in den Kopf gesetzt hast. 40 jahre alt zu sein ist genau so wundervoll schön wie auch ein wenig erschreckend. Man hat das Gefühl die Uhr läuft von da an rückwärts. Meine Großmutter pflegte immer zu sagen das jede zeit etwas besonderes war. Alte Menschen machen das, weil Sie es wissen. Heute verstehe ich diesen Satz ganz anders als damals.

40 jahre Erfahrung, 40 Jahre Glück. In 40 Jahren passiert unglaublich viel, und doch empfinden wir das die zeit immer schneller tickt. Das hängt in erster Linie damit zusammen das wir Wiederholungen schneller wahrnehmen. Die Zeit vor Weihnachten, der Frühling, Nächte unter dem Sternenhimmel. Wer 40 mal Weihnachten erlebt hat, für den ist es nichts neues.

Das spannende an der Sache ist, als ich damals zur Welt kam wussten meine Eltern nicht, das sie 40 jahre später schon lange nicht mehr am Leben sind. Das ich meinen 40. Geburtstag im Internet Blogge. Damals gab es kein Internet.

Ich hatte unwahrscheinliches Glück. Von vorne Weg konnte ich meine Berufung finden. Vermutlich lebe ich ein anderes Leben als die Mehrzahl. besser oder schlechter - das weiss ich nicht. Nur anderst. So anderst, das ich jeden morgen glücklich aufsetehe, und am Abend zufrieden einschlafe.

36 Jahr zuvor. Das Picslocation-Rot ist geblieben.
Meinen 40. Geburtstag wollte ich immer schon mit Freunden feiern. Auch hier weiss ich nicht warum. Ich denke weil diese mich zu dem gemacht haben was ich heute bin. Mit 40 Jahren lernt man auch zu ignorieren. Menschen die einem nicht wichtig sind, haben nicht mehr den Platz den Sie davor hatten. Nur über Menschen die mir wichtig sind mache ich mir Gedanken. Das war einer meiner Lebenserfahrungen. So einfach wie es sich anhört, so Feinfühlig war diese Erfahrung auch. man regte sich über etwas auf, und merkt, das doch eine Form der "Wichtigkeit" da sein muss.  Heute Lese ich irgend etwas, bekomme was mit, und kann ganz normal weiter machen.

Auch das Thema Leben und Tod war mit 40 Jahren noch nie so dicht an mir dran wie in den Zeiten davor. Je älter man wird, desto häufiger wird man damit konfrontiert. Man hat, und sammelt Informationen. Früher hat man damit etwas angefangen, heute überlässt man manchem sein Schicksal, weil man nichts kaputt machen will. Die Wahrheit kommt eh immer raus, auch eine sehr schöne und gerechte Erfahrung im selben Zusammenhang.

Ich habe eine von Faceboo gelernt. Das es jedem in einem bestimmten Schema ähnlich ergeht. Wenn man sich die zeit nimmt, und auf Profilen ist deren Timeline man verfolgt, so erkennt man fast schon wie an der Börse einen bestimmten Rhytmus. Glück, Trauer, Wut, Zufriedenheit, Neubeginn, oder das jähe Ende einer Epoche.  Wer etwas mehr postet, und ehrlich ist, der liegt genau in diesem Lebensfeld.

Überhaupt hat sich in 40 Jahren so viel verändert, das man es damals für unmöglich gehalten hätte. Die Kunst liegt meist darin Trends zu erkennen. Es macht Spaß auf Details zu achten die in keiner Weisse zu Aussagen passen, und es macht nachdenklich  wenn etwas wirlich einmal zusammenpasst und es die falschen trifft.

Ein sehr erfolgreicher Manager ist deshalb erfolgreich weil er etwas vn Gewinnmaximierung versteht. Diese Maximierung kostet Opfer. Ein Familienvater der 15 jahre lang für das Unternehmen da war, und nun unter eine Rentabilitätsgrenze von 10 Cent fällt, sitzt nach geschönten Worten auf der Strasse. Ein Manager der das ganze nicht mehr aushält springt aus dem 15 Stock, und jemand der die Wahrheit erzählt, dem ist gut daran geraten das Land fluchtartig zu verlassen.

Ich habe mich nach 40 jahren daran gewöhnt das die die viel haben, und wissen wie Sie Ihre Ellenbogen einsetzen immer das bekommen was Sie wollen. Die Mutter die das nicht kann, und auch gar nicht will geht leer aus. Daran haben wir uns gewöhnt.  Ein Freund von mir hat mich auf die Idee gebracht eine kleine App zu installieren, die mir anzeigt wer mich bei Facebook löscht. Im Grund ist mir das egal. Spannend fand ich nur, das es Menschen sind, die kurz davor nochmal auf's Gaspedal getreten haben so das man Zufälle ausschliessen kann. Überhauot wird Facebook überbewertet. Ich freue mich immer wenn ich Nachrichten von Menschen lese, die mir etwas bedeuten. Manchmal kann ich sogar eingreifen und  helfen. Oft will ich gar nicht, das man weiss woher die Hilfe kam. 

Menschen vergleichen sich immer. Manche mit Neid, andere mit gnadenloser Ehrlichkeit. Früher versuchte ich zu motivieren wenn ich merkte das etwas bei jemanden nicht funktionierte. heute weiss ich, das es für die Katz war. Die  Mischung aus Show, Talentfreiheit, und Unwahrheiten ist für das eigene Leben bestimmt. Nicht für meines. Ich hatte immer das Glück Dinge sehr früh zu erkennen. manchmal gab ich mir mehr Mühe in der Hoffnung doch noch etwas bewegen zu können. Heute lass ich das, und merke wer es verdient. Ich habe, ohne zu übertreiben, 100.000'de in den Sand gesetzt weil ich Menschen helfen oder unterstützen wollte. Meistens ging der Schuss gewaltig nach hinten los, weil man gar keine Hilfe wollte. Ich habe für Unternehmen gekämpft, für Menschen, für Situationen, weil ich der festen Überzeugung war, das es nach dem Prinzip funktioniert wie es in meinem Leben kenne. Heute nutze ich die Zeit um zu schreiben, und um etwas gutes zu tun, baucht man eben auch manchmal etwas Luft.

In der letzten Zeit habe ich mir einiges vorgenommen. Dafür müsste ich wohl 200 Jahre alt werden. Als Kind wollte ich immer schon Fotograf werden. Mein Vater sagte immer zu mir:" Oh, ein Graf - Ein Fotograf".

Und ich wurde es, schneller als ich dachte. Was einmal funktioniert, funktioniert auch ein zweites mal. Vielleicht geht alles wieder viel viel schneller als erwartet.  Gesehen habe ich das meiste auf der Welt. Erlebt wohl auch. Das werden keine neuen Herausforderungen mehr sein. Wenn ich morgen mit Familie und Freunde zusammen bin, hab ich mehr ereicht, als ich mir wünschen kann.

Ich weiss das alle Ihr Päckchen haben, ich weiss, (inclusive mir) wer sich wo , wie, durch was verkauf, und dazu muss man die Weissheit nicht mit Löffeln gefressen haben. Manchmal reicht ein wenig ein Gefühl, das einem aus reiner Übung heraus sagt warum was so ist.

Lieber 40. Geburtstag. Ich freue mich auf Dich. Ich habe alles was ich mir wünsche. Ich weiss nicht ob man, genessen an den Dingen die als Grundlage dienen, man mehr aus so einem Leben machen kann. Ich wünsche mir, das alles genau so bleibt wie es ist. So bin ich glücklich, so bin ich echt, so bin ich 40.