Die Sache mit der Sünde
Wer von euch frei von Sünde ist, der schmeisst den ersten Stein - steht in der Bibel. Die Sünde ist so alt wie wir Menschen. Damals ist kein Stein gefallen. Kein Mensch war ohne Sünde. Keiner konnte den ersten Stein werfen. Das ist 2.000 Jahre her. Heute würden viel Steine fliegen. Heute ist vieles anders.
Für den einen ist Sünde das kleine Stückchen Schokolade am Abend, für den anderen ist ein keine Sünde im Drogenrausch Nackt über einen bespielten Fussballrasen zu rennen. Sünde ist Definiton. Definition der eigenen Moral. Neulich nahm ich eine Zigarettenschachtel in die Hand, hielt Sie vor mein Gesicht, und fragte mein Gegenüber was er denn sehe. "Eine Zigarettenschachtel. West". war die Antwort. "Ich sehe ein rotes Viereck aus Pappe mit einem Deckel. Darauf ein silberfarbener Schriftzug" antwortete ich. Wir hatten beide recht. Ich sah den Gegenstand nur anders als mein Gegenüber.
Vielleicht verhällt es sich mit der Sünde ähnlich. In der Religion gibt es Regeln. Regeln die definieren was ein guter mensch macht. In der heutigen Welt,und in der heutigen Zeit wären viele dieser "Gebote" Auslegungssache. Ein Kind belügt seine Eltern indem er Ihnen erzählt das es seiner Hausaufgaben schon gemacht hat. Draussen scheint die Sonne, es will raus um zu spielen. An der Kreuzung trifft er auf eine alte Dame. Er hilft Ihr über die Strasse. Du sollst nicht lügen, du sollst Vater und Mutter ehren. Es gibt kein Gebot in dem es heisst, achte auf fremde Menschen und helfe Ihnen. Dieses Gebot hat mir persönlich immer etwas gefehlt.
Ob das Kind damit sein Gewissen beruhigen will sei dahin gestellt. Die alte Dame in Ihrer Situation wurde auf alle Fälle erkannt, und es handelte richtig. Vielleicht steht das Wort Sünde viel enger im Zusammenhang mit Gewissen als wir denken. Vielleicht stellen sich viele Menschen ein Waage vor, die Sünde und gute Taten aneinander aufwiegt.
Du sollst Vater und Mutter Ehren um nicht in Sünde zu leben. Vom Vater täglich geschlagen. Ein arbeitsloser Säufer, der das musikalische Talent seines Sohnes weder erkennt, noch es fördert. Dieser Mensch kann nicht in der Lage sein den Vater zu verehren. Der Sohn wäre der Sünder. Einfach definiert über seine Rolle als Sohn.
Wenn man die Sache mit der Sünde vielleicht nicht ganz zu ernst nimmt, ehrlich ist, anderen Menschen hilft, keine Tiere oder Menschen schlecht behandelt, und sich selbst treu ist, dann mögen vielleicht ein paar Sünden zusammen kommen. Die weitaus größere Sünde wäre aber für mich, wenn ich mich selbst so verbiegen lassen müsste, das es eine Sünde wäre, mir nicht zu helfen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen